Die Häuser an der Ostseite des Altmarktes stammten noch aus der Zeit vor 1722, das Feuer hat sie damals verschont. Das Eckhaus Altmarkt/Kirchstraße (rechts) war bis 1790 im Besitz der Familie Bröcking. Mehrere Generationen der Familie gingen hier dem Bierbrauer- und Fusselbrennergewerbe nach. Im zweiten Haus von rechts wurde einer der bedeutendsten Pfarrer Schwelms aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges geboren: Johannes Rump. Das Haus war bis 1803 im Besitz der Familie Kollenbusch. 1862 wurde der Händler Franz Drüke Besitzer.
Links daneben lag die alte Posthalterei. Hier hat der Königliche Postmeister Gottfried Kohlgärtner die Post empfangen und abgefertigt; auch die Postwagen fuhren hier vor und wechselten nötigenfalls die Pferde. 1750 kam das Haus für 640 Taler an den Apotheker Dietrich Georg Weyershaus, 1789 an den Apotheker Carl Gottlieb Petersen, 1823 an Arnold Viehoff, 1868 an Friedrich Heinrich Drebes. Das vierte Haus wurde 1713 von Bäckermeister Heinrich Bröcking erbaut. [21]
„Dieses Bild wird noch vielen älteren Schwelmern lieb und vertraut sein. Es ist die Ostseite des Altmarkts mit den alten bergischen Schieferhäusern, hinter denen sich die zum Himmel ragenden Türme der Christus- kirche recken. Nur eine ganz schmale Treppe führte damals zum großen Portal der Kirche. Links im Bild das Wohnhaus der Schnapsbrennerei Gogarten. Die Brennerei befand sich gleich nebenan mit einem kleinen Ausschank, in dem man ‘einen Dicken’ für ’nen Groschen bekam.
Kürschner und Kappenmacher Heinrich Drebes, ein regsamer Handwerker und Geschäftsmann, hatte sein Haus und seinen Laden gleich neben der Kirchentreppe. Ein schmales Haus mit einem Winkelswarengeschäft und einer Gemüsehandlung von ‘Drüken Eia’ schloß sich an. Wo einst eine schmale Treppe zur Christuskirche hinauführte, wurde 1955 eine breite Treppe und links und rechts moderne Wohnbauten erstellt.“ [21]