
Das Haus Altmarkt 14 gehörte dem Gastwirt und Weinhändler Johann Peter Schönebeck, das schon 1722 dort stand. Leider brannte das stattliche Haus Schönebeck beim Stadtbrand desselben Jahres mit ab. Aber Joh. Peter Schönebeck liefe es sofort wieder aufbauen. Es hatte auf dem Markt in Schwelm entschieden eine beherrschende Lage und bildete bis in das 19. Jahrhundert den Sammelpunkt für das gesellschaftliche Leben. Darüber Aufschluß gibt die frühere Heimatbeilage der Schwelmer Zeitung ,,Auf roter Erde“ vom 24. Dezember 1923. Dr. Emil Böhmer berichtet darin „Vom alten Markt“. Demnach gehörte das Haus des Johann Peter Schönebeck zu den wertvollsten in der Stadt: „Mit Brauhaus und Stall wird es auf 440 Reichsthaler geschätzt“.
Konrektor Holthaus versuchte damals mit einer gereimten Epistel an das Kulturbilc im damaligen Schwelm heranzuführen. Es heißt darin u.a.:
„Zum vierten gehen wir auch zur Schönebeck –
Wir Mannsperson gehn dahin, So oft es uns kommt in den Sinn, (Doch abends nur) und spielen dort
Bis Glock elf, – dann muß man fort Die Damen gehen wöchentlich Nur einmal hin, zu freuen sich, Zu spielen Lotto und Komet, Bis man mit ihn’n nach Hause geht.
Neulich, am ersten Januar, Da war da auch ein schöner Ball (Sans masque)
Von 200 Personen an der Zahl Die speisten da und tanzten dann und baß gefiel das jedermann.
So leben wir hier drauf und drauf!
So laufen wir hier unsem Lauf
Gar munter, froh und lustiglich,
Daß Engel darüber freuen sich“.
Im Jahre 1769 erwarb der Bierbrauer und Branntweinbrenner Peter Braselmann die Besitzung am Markt in Schwelm. Drei Generationen dieser Familie gingen aus dem Haus „in der Schönebecke“ hervor. Als der Gastwirt Carl Braselmann am 28. Oktober 1845 unverheiratet und kinderlos verstarb, kam das Besitztum für 9750 Taler an den Kaufmann Carl Rump.
Vor über zweihundert Jahren war hier ein Hotelbetrieb untergebracht, wie wir ihn in seiner damaligen Größe heut in Schwelm nicht mehr kennen. Zu diesem Gasthaus mit Brauhaus gehörte auch das große Sandsteingebäude in der Hofgasse, das unmittelbar in Verbindung mit dem Hauptgebäude stand. Wie auf dem Bild rechts zu erkennen ist, gelangte man durch ein zweiflügeliges Tor zu den Stallungen und zum Brauhaus; der Zeichner hat dort einen Berg Bierfässer angedeutet.